ME/CFS ist als eine schwere neurologische Erkrankung von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) seit 1969 unter dem ICD-Code G 93.9 gelistet. Leider sind seitdem keine Forschungsgelder bereitgestellt worden. Auch in anderen Ländern sieht es da nicht viel besser aus. Deshalb ist bis jetzt weder die Ursache erforscht, noch gibt es eine geeignete Therapie. Vermutet wird, das es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bzw. das eine Schädigung der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) vorliegt.

Oft gibt es kleinere Studien, die Erkenntnisse zur Pathophysiologie der ME/CFS versprechen, jedoch können diese aus Geldmangel meist nicht in einer größeren Studie belegt werden. Auch bezüglich Therapien gibt es Studien, jedoch ist noch bei keiner ein Durchbruch gelungen. Somit muss man leider feststellen, dass Betroffene mit ME/CFS immer noch allein gelassen werden.

Fest steht: ME/CFS ist eine schwere Multisystemerkrankung mit 

- Störungen des Immunsystems
- Störungen des Hormonsystems
- Störungen des Nervensystems
- Störungen des Zellstoffwechsels

und all das führt zu den zahlreichen Symptomen.  

Hier ein paar Daten und Fakten über die Erkrankung:

- in Deutschland gibt es etwa 240.000 bis 300.000 Erkrankte (0,3 % der Bevölkerung), die meisten wurden jedoch falsch diagnostiziert (erhalten die Diagnose Burnout, Depression etc.), 17 Millionen Erkrankte gibt es vermutlich weltweit.

- etwa 25 % der Betroffenen sind bettlägerig oder können ihr Haus nicht mehr verlassen

- bei nur etwa 40 % der Betroffenen stellt sich im Laufe der Zeit eine Besserung ein

- etwa 30 % der Betroffenen können wieder arbeiten

- Frauen sind 4x häufiger betroffen als Männer

- die Erkrankung tritt meistens im Alter zwischen 30-45 Jahren auf

- die Lebensqualität ist oft niedriger als bei HIV und MS