Eine neue S1-Leitlinie gibt einen praxisorientierten Überblick über Diagnose- und Therapieoptionen bei Long/Post-COVID abhängig von den Einzelsymptomen. Dieser Artikel stellt eine kurze Zusammenfassung der Empfehlungen vor, wobei ein Schwerpunkt auf häufige Symptome gelegt worden ist.
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Die DEGAM-Leitlinien Müdigkeit, Schwindel, Husten und Überversorgung sowie der Expertenkonsens zu Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und die zeitnah zu erwartende Neuauflage der Leitlinie zu ME/CFS des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) bieten für die strukturierte Erstvorstellung eine weitere Orientierung an.
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Oft wird in diesem Zusammenhang auch Fibromyalgie berichtet. Eine spezifische Therapie ist nicht verfügbar. Hiervon unterscheidet sich die ME/CFS. Sie dauert über 6 Monate hinaus an und umfasst neben der Erschöpfung auch Schlafstörungen. ME/CFS betrifft nach Schätzungen ca. 1 % der an COVID-19 Erkrankten als Bestandteil von Long/Post-COVID.
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Das wichtigste Kriterium zur Diagnosestellung im Kontext ist die Postexertionelle Malaise (PEM) mit ausbleibender Besserung nach der Betätigung von mindestens 14 Stunden. Als Ursache der PEM wird angenommen, dass die Feinsteuerung der Blutverteilung unter Belastung infolge von COVID-19 noch beeinträchtigt ist und es daher bei Anstrengung sehr schnell zu Myalgien oder verminderter zerebraler Sauerstoffversorgung kommen kann. Sport bessert Erschöpfung bei vielen Erkrankungen, beim CFS/ME führt er eher zu einer Zustandsverschlechterung. Wenn solche Phasen häufiger auftreten, ist es wichtig, Überlastungen, die zu sogenannten Crashs führen, zunächst zu vermeiden.

Quelle: Ärzteblatt

 

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