ME/CFS Portal
Dr. Bruck ist ein international anerkannter Schlafforscher, dessen Sohn seit vielen Jahren an ME/CFS leidet.
Dr. Bruck war Mitautor zweier Studien, in denen beide herausfanden, dass die Verwendung eines Antibiotikums (Erythromycin) zur Veränderung der Darmflora bei ME/CFS bei einigen Aspekten des Schlafs hilfreich war.
Mehrere andere Studien außerhalb von ME/CFS konnten Veränderungen in der Darmflora (den im Darm vorkommenden Bakterien) mit Schlafproblemen in Verbindung bringen. Die wissenschaftliche Forschung ist noch nicht abgeschlossen, aber einige haben herausgefunden, dass eine Veränderung der Darmflora den Schlaf verbessern kann.
Beispielsweise kann die Müdigkeit bei ME/CFS zu unregelmäßigen Schlafmustern führen, bei denen die Person über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg episodisch schläft (z. B. Nickerchen macht), was dazu führt, dass sie nicht mehr den Hauptschlaf bekommt, den ihr Körper erwartet. Dies kann zu schlechtem und nicht erholsamem Schlaf führen.
Eine verzögerte Schlafstörung – bei der eine Person zu lange aufbleibt und dann bis in den Tag hinein schläft – kann ebenfalls zu schlechtem Schlaf führen. Ursachen hierfür können zu viel Nickerchen, unzureichende Lichteinstrahlung am Morgen und verminderte Aktivität sein.
Der schlechte Schlaf bei ME/CFS kann jedoch auch auf biologische Ursachen der Erkrankung zurückzuführen sein, wie z. B. eine gestörte Melatoninsekretion oder andere Ungleichgewichte der vielen hormonellen Stoffwechsel- oder neurologischen Faktoren.
Dr. Bruck berichtete, dass JEDER anhaltend schlechte Schlaf, sei es nicht erholsamer Schlaf oder gestörter Schlaf, Auswirkungen auf eine Reihe von ME/CFS-Symptomen hat, möglicherweise auf alle. Besonders betroffen dürften Schmerzen und Gehirnnebel sein.
Ein Forscher hat kürzlich gezeigt, dass „selbst geringfügige nächtliche Veränderungen der Schlafqualität bei einer Person zu einem erheblichen Anstieg von Schmerzen und Ängsten führen können“. Interessanterweise beeinträchtigt Schlafmangel auch die Funktion der Blutgefäße in den Teilen des Gehirns (Insula, anteriores Cingulat, Amygdala), die ebenfalls mit ME/CFS in Verbindung gebracht werden.
Es gibt viele unbeantwortete Fragen zum Thema Schlaf und ME/CFS. Ist es Schlaffragmentierung, Schlafstörungen und/oder eine geringere EEG-Delta-Leistung oder etwas anderes, das dazu führt, dass der Schlaf bei ME/CFS so wenig erholsam ist?
Die Open Medicine Foundation finanzierte kürzlich die erste große Schlafstudie bei ME/CFS in diesem Jahr. Ein Interview mit Janet Mullington, der leitenden Forscherin, steht bevor.
Quelle: healthrising.org